Das Revier kann feiern – mit feinsten kulinarischen Angeboten oder ganz einfach mit viel Musik. Köstlich, und zwar auf höchstem Niveau deckt die Metropole Ruhr den Tisch für Genießer und alle, die es werden wollen. Die Hot Spots in diesem Sommer: Bochum kulinarisch, Essen genießen und friends, die musikalisch-kulinarische Meile in Kettwig, Essen. Original und das Zeltfestival Ruhr.
Gourmet-Genuss pur mit exquisiten Gastronomen und ausgewählten Musikern. Einfach fantastisch ist außerdem die Kulisse für „Essen genießen und friends” auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein. Restaurants aus Essen, Bochum, Gelsenkirchen, Haltern, Bottrop und Mülheim präsentierten dort ihr Repertoire von exotischen Köstlichkeiten über erlesene Klassiker bis zu traditionellen Gerichten aus der Ruhrpottküche. Kostproben gefällig: Von der klassischen Currywurst über geschmortes Bäckchen vom Landschwein, Wildkräutersalat in Grauburgundervinaigrette zum Crumble vom Zitronen-Cheesecake.
Es gibt einen, der kann beides: Sternekoch und Hobby-Musiker Nelson Müller versteht es, für den guten Geschmack ebenso wie für den guten Ton zu sorgen. Die perfekte Besetzung also für die „18. Musikalisch-Kulinarische Meile“ des Kettwiger Heimat- und Verkehrsvereins (HVV). Müller servierte dem begeisterten Kettwiger Publikum Kostproben aus seinem Bistro „Müllers auf der Rü“ und zog mit seinem „Müllers Soul Sunday on tour“ ebenfalls in die malerische Altstadt. Und sorgte damit an einem wenn auch verregneten Sonntag für den absoluten Höhepunkt des dreitägigen musikalischen Programms: Nelson Müller & friends, Benny & Joyce und der Barde Guildo Horn spielten sich in die Herzen der Zuhörer. Natürlich nicht ohne das beliebte „Guildo hat Euch lieb“ zum krönenden Abschluss.
Doch schon zuvor freuten sich die Organisatoren über ein absolut gelungenes Fest. „Es war die richtige Entscheidung, diese Veranstaltung als die ,Mutter aller Gourmetmeilen‘ wieder von der Ruhr zurück in die Altstadt zu holen“, freut sich Wolfgang Bieger, Chef der Kettwiger Interessengemeinschaft KettIN, die die Belange von Handel, Handwerk und Dienstleistung zusammenführt. Er bewertet die Rückkehr zum Bewährten nach einer kurzen Episode mit dem Seerosenfest als überaus positiv. Denn auch die Geschäftsleute fanden an den drei Festtagen wieder die Möglichkeit, sich zu präsentieren: Ab Freitagmittag bauten die Läden ihre Stände auf dem Marktplatz auf, während die Gastronomen ihre weißen Pagoden-Zelte vorwiegend am Rathausplatz und in der Schulstraße aufschlugen. Und da sorgten neun Gastronomen für den kulinarischen Part der Kettwiger Meile: „Heimspiele“ hatten dabei die Restaurants Der Bonner Hof, Schmachtenbergshof, Neue Flora, Capofino, Gallo Nero und Café Sprenger sowie der HVV als Ausrichter mit seinem Wein- und Sektstand. Dazu kamen neben Müllers auf der Rü auch das Meet Meat aus Rüttenscheid und das Paparazzi aus Mülheim.
Wirtegemeinschaft bat zur 27. Auflage von Bochum kulinarisch in die City –Premiere für das Sonntagsfrühstück.
Fünf Tage „Bochum kulinarisch“ war in diesem Jahr einmal mehr ein voller Erfolg: Rund 50000 Gäste ließen sich in der City vom Open-Air-Angebot der 16 Gastronomen aus Bochum, Hattingen und Witten verführen und verwöhnen. Dazu gab es mit dem neuen Sonntagsfrühstück auch noch eine gelungene Premiere. „Dass so viele mit uns auf dem Boulevard frühstücken wollten, zeigt das enorme Heimatgefühl, das die Menschen in dieser Stadt vereint“, freut sich Herwig Niggemann als Sponsor und Mit-Initiator. Überhaupt blieben an den fünf Tagen keine Wünsche offen. „Grandioses Wetter, entspannte Gäste“ ziehen die Veranstalter ihr positives Fazit.
„Für die Gastronomen ist Bochum kulinarisch so etwas wie der 13. Monat des Jahres – das gilt für die Gästezahl, die ausgegebenen Essen und den mit der Veranstaltung verbundenen Arbeitsaufwand“, weiß Gastro-Kenner Niggemann.
Doch der Einsatz lohnt: Der Umsatz pro Stand liege in Bochum um mindestens ein Drittel höher als bei vergleichbaren Veranstaltungen mit mehr Gastronomen in Nachbarstädten. „Bochum kulinarisch“ bedeutet für die Gastronomen lange Tage und kurze Nächte. Fast alle hielten ihr Restaurant auch während der Open-Air-Veranstaltung geöffnet und arbeiteten mit zwei Teams parallel. Vor drei Uhr morgens kamen die Aktiven kaum zu Bett, am Sonntagmorgen waren die ersten schon um sieben Uhr zum Kaffeekochen für die Frühstücks-Premiere wieder am Start. Die Gäste wussten es zu schätzen: Alles frisch, lecker präsentiert und reichlich! „Die Idee, am Sonntagmorgen ein Frühstück auf dem Boulevard zu servieren, ist hervorragend angenommen worden“, freute sich Heinz Bruns (Haus Kemnade),
Geschäftsführer der Wirtegemeinschaft: „Ich bin schon jetzt dafür, die Aktion im nächsten Jahr zu wiederholen.“
Denn schon zur Premiere kamen 1000 Gäste. Premiere feierte bei „Bochum kulinarisch“ auch Alessandro Maceri (30), Inhaber des Newcomer-Restaurants „Franz Ferdinand“. Seine österreichischen Spezialitäten kamen auf dem Boulevard gut an. Das Besondere für Maceri liegt aber nicht nur im guten Verkauf: „Bei Bochum kulinarisch machen sich die Gastronomen nicht ansatzweise Konkurrenz, alle arbeiten auf freundschaftlicher Basis zusammen. Ein Teil dieses Ganzen sein zu dürfen ist für mich das Entscheidende.“
„Essen.Original“ feierte seinen 20. Geburtstag und die Macher des beliebten Stadtfestivals dürfen sich zum Jubiläum über einen echten Erfolg freuen. Über 250000 Besucher kamen an den drei Tagen zu diesem Open-Air-Festival und feierten ausgelassen das Programm auf den insgesamt sieben Bühnen in der Essener City. Mittlerweile fast schon Kult sind die Festival-Bändchen von Essen.Original. Rund 7000 dieser stoffgewordenen Erinnerungsstücke wechselten in diesem Jahr im EMG-Informationszelt den Besitzer. Und auch die Bändchen des letzten Jahres fanden noch viele Liebhaber. Vor allem die jüngere Generation nahm in diesem Jahr das rund 160-stündige „umsonst & draußen“-Angebot wahr, freut sich die Essen Marketing Gesellschaft (EMG), die das Spektakel in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt ausrichtet. Insbesondere die drei Bühnen in der Nord-City – die Flachsmarktbühne, der Elektronische Weberplatz des Hotels Shanghai sowie die turock-Bühne standen bei den Jugendlichen hoch in der Gunst. Highlights und Publikumsmagneten am Viehofer Platz waren die Auftritte von Sepultura und Paradise Lost.
Dank des breit gefächerten Programms auf den sieben Bühnen kamen nicht nur die jüngeren Jahrgänge auf ihre Kosten. So präsentierte die EMG mit ihren Partnern ein auf alle Altersgruppen abgestimmtes Line-up. Aus Anlass des 20. Geburtstags von Essen.Original gab es dabei nicht nur Musik – von Schlager und Pop über Rock und Weltmusik bis hin zu Elektro und Heavy Metal – sondern auch Tanz und Kleinkunst. Musikalische Höhepunkte am laufenden Band gab es an allen drei Festival-Tagen auf der Hauptbühne am Kennedypatz. So servierte am „Schlager-Freitag“ Achim Petry zur Begeisterung der Zuhörer Hits seines Vaters Wolfgang Petry und Markus Becker trieb musikalisch „Das rote Pferd“ über die Bühne. Ganz im Zeichen des Pop und Rock stand der Samstag. Bevor der Headliner „Luxuslärm“ das Publikum zum Toben brachte, gab das Essener Trio „Kuult“ ein Heimspiel. Traditioneller Glanzpunkt des Sonntags war der Auftritt der Essener Philharmoniker. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Reinhard Paß ließen sie unter dem Dirigat von Generalmusikdirektor Tomáš Netopil unter anderem Samuel Barbers „Adagio for Strings“, Tänze aus der „West Side Story“ von Leonard Bernstein sowie George Gershwins „An American in Paris“ erklingen. Nach dem Festival ist übrigens vor dem Festival. Die 21. Auflage von Essen.Original steigt vom 2. bis 4. September 2016.